Brotschneidebrett mit Schubladen

Für den bau eines Brotschneidebretts hatte ich mich schon lange entschieden. Angesicht der Konstruktion und des Designs konnte hatte ich jedoch noch nichts gefunden, was mich überzeugt hat. Schließlich habe ich ein Brotschneidebrett von bulthaup entdeckt. Von dem klarem und stringentem design war ich von Anfang an begeistert. Die Gute Nachricht an dieser stelle: Für all diejenigen die das Brett nicht nachbauen können oder wollen ist es im bulthaupt online shop erhältlich. 

Inhaltsverzeichnis:

Konstruktion

Wie bereits oben geschrieben ist das design nicht von mir. Bei den Maßen habe ich mich zwar an dem Original orientiert jedoch nicht alles eins zu eins übernommen. Als Vorlage standen mir sowieso lediglich Bilder zur Verfügung. 

Das Brett besteht aus zwei seitlichen Hölzern. Diese werden durch 10 mm breite Leisten, welche in die seitlichen Hölzer eingelassen sind, miteinander verbunden. Das Gitter welches entsteht, da die Leisten mit einem Abstand von 10 mm montiert werden, sorgt dafür, dass die Brösel durchfallen können. Aufgefangen werden sie von einem kleinem Schubladen welcher auf unten hervorstehenden leisten der Seitenteile geführt ist.  

Zeichnung Brotschneidebrett

Leisten aushobeln

Bei der Dimensionierung der Leisten habe ich mich an dem Vorhandenem material orientiert. Gebaut habe ich sowohl ein Brett aus Buchenholz als auch eines wie das Original aus Ahorn. Die leisten haben einen Querschnitt von zirka 10×15 mm. Bei dem Ahorn wollte ich möglichst immer zwei leisten hochkant aus dem Brett herausbekommen und sind diese leisten nicht ganz 15mm hoch. 

Ahornholz

Begonnen habe ich damit die 10 mm starken leisten mit Übermaß nach und nach aus dem Brett heraus zu schneiden. Eine Seite konnte ich bereits vor dem abtrennen sauber hobeln.

Holz in Streifen/Leisten geschnitten

Anschließend könnte ich die Sägespuren mit dem Hobel entfernen und im nächsten schritt die Leisten auf eine einheitliche Dicke von 10 mm hobeln. 

Hobellade für Nr. 62

Hierfür habe ich mir eine einfache Hobellade auf einer Spanplatte zusammengeschraubt. Der abstand der Leisten ist auf meine Nummer 62 Flachwinkelhobel ausgelegt.

Spuren vom Kreissägeblatt

Mit dieser Technik konnte ich schnell und vor allem präzise viele gleiche Leisten fertigen. 

Fertig ausgehobelte Leistchen für das Brotschneidebrett

Abschließend habe ich die Leisten mit dem auf der Seite liegenden Nummer 62 rechtwinklig ausgehobelt. 

Leisten im rechten Winkel bestosen

Seitliche Verbindungsleisten Fräsen

Weiter ging es mit den seitlichen Leisten. Gefräst habe ich die diese mit meiner Vorrichtung zum Fräsen von Fingerzinken. Anfangs habe ich mich schrittweise mit der Zustellung herangetastet. Beim Fräßen quer zur Faser hatte ich mit großen Ausrissen gerechnet. Es hat sich jedoch gezeigt, dass dies übertrieben war. Bei massigem angepassten Vorschub konnte ich die vollen 15 mm mit meinem Spiralnutfräser in einer Zustellung fräßen. Vielmehr habe ich darauf geachtet, dass die kleinen nicht vermeidbaren Ausrisse, innen liegen wo später sowieso noch ein Falz herausgearbeitet wird. 

Fräsen der Fingerzinken in die Seitenteile

Verleimen

Bevor ich mit dem Verleimen begonnen habe legte ich die einzelnen Leisten so zusammen wie sei später auch verleimt werden. Bei der Sortierung achte ich darauf ein möglichst gleichmäßig gemischtes Ergebnis zu bekommen und eventuelle Fehlstellen nach unten oder innen zu richten. 

Leisten in der Anordnung des Brettes

Beim Verleimen habe ich damit begonnen die beiden äußersten Leisten mit den Seiten zu verleimen. An dieser Stelle habe ich auch darauf geachtet das dass Brett Rechtwinklig wird. Die nächstgelegenen inneren Leisten habe ich bei diesem Arbeitsschritt lediglich trocken ohne Leim eingelegt. Diese sollten verhindern das die schmalen abschnitte zwischen den einzelnen Leisten beim anziehen der Zwingen abbrechen. Dennoch sind die Zwingen mit Vorsicht anzubringen.

Verleimen der ersten Leisten

Im weiteren Verlauf habe ich die mittleren Leisten ein geleimt. Hierbei ist es ausreichend auf jeder Seite eine kleine Zwinge anzusetzen. Es hat sich als praktisch erwiesen erst nur jede zweite Leiste ein zu leimen. So hatte ich immer genügend platz zwischen den Zwingen um diese komfortabel bedienen zu können.  Abschließend konnte ich in die noch freien Zwischenräume die Leisten ein leimen.

Nach und Nach verleimen der einzelne  Leisten

Schubladen

Der Schubladen des Originals ist auf Gehrung gearbeitet. Ich habe mich jedoch entschieden den Schubladen stumpf zu verleimen. Die geradlinige Optik passt finde ich auch sehr gut zu dem restlichen Brett. 

Domino als mögliche eckverbindung für den Schubladen

Eigentlich wollte ich Dominos verwenden. Jedoch waren selbst die kleinsten Dominos zu breit. Deshalb habe ich Dübel verwendet. Diese habe ich sichtbar eingebohrt.

Dübel als Eckverbindung für den Schubladen

Den Boden der Schubläden habe ich einfach von unten in einen Falz ein geleimt. Da die Brösel nicht al zu schwer sind sollte dies ausreichend sein. Den 4mm Dicken Pappelsperrholzboden habe ich bei dem Brett aus Ahron zusätzlich Furniert. 

Ergebnis

Mit den fertigen Brettern bin ich im großem und ganzem zufrieden. Es ärgert mich lediglich, dass ich den Boden des Brettes aus Buche nicht Furniert habe. Es ist jedes Mal eine Freude Brot auf dem Brett zu schneiden. Die ersten Kratzer mit dem Brotmesser fallen einem schwer. Dies legt sich mit der Zeit jedoch und man freut sich auf das entstehen einer eigenen Patina. 

Das fertige Brotschneidebrett von oben
Detailaufnahme einer Ecke – Brotschneidebrett
leicht herrausgezogenner Schubladen des Brotschneidebretts