In diesem Beitrag möchte ich mein vorgehen beim Bau von Schubläden für Unterflurführungen vorstellen. Bei den Eckverbindungen habe ich mich für Fingerzinken entschieden. Um möglichst gut zugriff auf den Inhalt der Schubläden zu haben verwende ich in der Regel Vollauszüge. Der Bau von Schubkästen für Unterflur-Teilauszüge unterscheidet sich jedoch nicht. Auf die Maße beim Bau der Schubladen werde ich bewusst nicht eingehen da diese je nach Hersteller variieren. Von Seiten der Beschlag-Hersteller gibt es hierfür gute Dokumentationen.
Der Schubladenboden wird in den Seitenteilen in einer Nut geführt. Vorder- und Hinterstück sind soweit Gekürzt das sich der Schubladenboden Nach dem Verleimen noch Herausnehmen lässt. Den von vorne sichtbaren Boden verdeckt das Schubladendoppel. Das Vorder- und Hinterstück lasse ich bei den Fingergezinkten Schubladen mit den Seiten oben bündig. Bei Gedübelten Schubläden bietet es sich an das Vorder- und Hinterstück etwas tiefer als die Seiten zu lassen um mögliche Toleranzen auszugleichen. Zur Veranschaulichung eine kleine Skizze:
Auf die zuvor ermittelten Maße, werden die Schubladen Seiten so wie das Vorder- und Hinterstück zugeschnitten. Anschließend fräse ich die Fingerzinken mit der Oberfräse und einer dementsprechenden Vorrichtung.
Im nächsten Schritt Fräse ich in die Seitenteile eine Nut für den Schubladenboden. Paradoxerweise trägt diese Nut bei eingehängtem Schubladen nicht das Gewicht des Inhalts. Der Schubladenboden liegt direkt auf der Unterflurführung auf. In diesem Zug schneide ich auch gleich, das Schubladen Vorder- und Hinterstück, bis auf die Oberkante des Bodens bündig ab.
Auf dem folgendem Bild sind die fertigen Teile zu sehen:
Die zwei weiteren Bilder zeigen die Nut für den Boden. Gut zu sehen ist auch das er nach dem verleimen eingeschoben werden kann.
Jetzt wo alle Teile fertig sind kann der Schubkasten trocken zusammengesteckt werden. So lässt sich komfortabel der Boden abmessen. Nach dem Zuschnitt des Bodens kann mit dem verleimen begonnen werden. Hier bietet es sich an noch zu prüfen ob alle Innenseiten fertig geschliffen sind. Nach dem Verleimen sind sie nur noch eingeschränkt zugänglich. Der Boden wird beim verleimen bereits eingesteckt aber nicht fixiert. Er wird wen der Leim trocken ist von unten mit schrauben fixiert. Durch den Druck der Zwingen biegen sich die Bretter durch. Die Fingerzinken neigen dazu außen nicht dicht zusammen zu gehen. Um dem entgegenzuwirken spanne ich auf allen vier Seiten ein Brett mittig fest.
Die Auszüge haben hinten herausstehende Stifte welche den Schubladen arretieren. Der Schubladen muss dafür vorbereitet werden. Bei manchen Beschlägen werden Montageplatten auf die Rückseite geschraubt. Bei anderen wird ein Loch hineingebohrt. Zum Bohren dieser Löcher verwende ich eine dafür vorgesehene Schablone. Wem diese Schablone nicht zur Verfügung steht bleiben zwei Möglichkeiten. Die Position das Lochs kann nach den angeben des Beschlagherstellers angezeichnet werden. Alternativ kann der Schubladen auf die bereits im Korpus montierten Unterflurführungen gedrückt werden. Die Stifte an den hinteren Enden der Auszüge körnen die Position der Löcher vor.
Vorne werden an die Unterseite des Schubladens Kupplungen zum kuppeln mit den Auszügen montiert. Mit der bereits vorher verwendeten Schablone lassen sich die Löcher schnell und präzise vorbohren. Auch ohne Schablone ist dies möglich. Ein Zentrierbohrer ist hierbei hilfreich.
Hier ist der fertige Schubladen zu sehen. Vorne sind die Kupplungen zu sehen. Hinten die Bohrungen in denen die Auszüge eingehängt werden. Jetz gilt es nur noch das Schubladendoppel zu montieren.
Hinweis: Die in dem Beitrag verwendeten Bilder sind beim Bau mehrerer verschiedener Schubladen entstanden.
