In der Funktionsweise unterscheiden sich die verschiedenen Hobeltypen nicht groß. Alle nehmen mit einem Scharfen Messer einen dünnen Span Holz ab. Deren Bauweise hingegen weicht sowohl was die Materialauswahl angeht als auch den Aufbau teils stark voneinander ab. In diesem Beitrag stelle ich verschiedene Hobeltypen vor welche ich im Einsatz habe und gehe auf deren unterscheide ein.
Inhaltsverzeichnis:
- Westlicher Holzhobel
- Japanische Holzhobel (Kanna)
- Hobel aus Gusseisen
- Fase nach unten
- Fase nach oben (Flachwinkelhobel)
Hobel lassen sich nach verschiedensten Attributen kategorisieren und unterteilen. Neben der Unterteilung nach den Materialien aus denen der Hobel gefertigt ist können auch Merkmale wie das Vorhandensein eines Spanbrechers oder der Bettungswinkel dienen.
Die ersten beiden in diesem Beitrag gezeigten Hobel haben einen hölzernen Hobelkörper. Während Westliche Hobel meist eine auf den Hobelkörper aufgesetzte Hobelsohle aus Strapaziere fähigeren Holz wie Weißbuche oder Pockenholz haben besteht der Japanische Hobel (Kanna) aus einem Stück Holz. In der Regel aus Weißeiche.
Im zweiten Teil des Beitrags zeige ich Gusseiserne Hobel. Diese setzen sich durch eine Mechanik zur Verstellung des Hobelmessers von den zuvor gezeigten Hobeln ab. Unterteilen lassen sich die Gusseisernen Hobel in zwei Kategorien. Hobel in denen dass Messer mit der Fase nach unten eingesetzt werden und welche bei denen die Fase oben schaut.
Westlicher Holzhobel
Bei den Westlichen Hobeln wird das Messer mit einem Keil im Hobel fixiert. Sofern ein Spanbrecher vorhanden ist wird dieser mit dem Messer verschraubt. Eingestellt werden diese Hobel mit einem Hammer. Im ersten Eindruck mag dies rabiat erscheinen mit ein wenig Übung gelingt aber ein feinfühliges Einstellen. Welche verschiedenen Westlichen Hobel es gibt und wofür diese eingesetzt werden habe ich bereits in einem vorherigen Beitrag gezeigt.
Der Keil der das Hobelmesser festhält ist meistens aus Weißbuchenholz. Das Widerlager ist drehbar gelagert. Wird der Hobel längere Zeit nicht genutzt sollte der Keil gelockert oder noch besser herausgenommen werden. Der Hobel kann sich sonst durch die Kraft im inneren verziehen.
Neben den Modellen mit drehbarem Wiederlager gibt es auch Hobel die komplett aus Holz gefertigt sind. Hierbei greift der Keil in Seitliche nuten die im Hobelkörper angebracht sind.
In meinen Augen sind Westliche Holzhobel bestens für Einsteiger geeignet. Gebraucht sind sie kostengünstig zu bekommen und so kann man einfach erste Erfahrungen mit dem Hobeln sammeln.
Japanische Holzhobel (Kanna)
Aufgebaut sind Japanische Hobel sehr einfach. Der Hobelkörper besteht aus Weißeichenholz. In ihm sitzt ein geschmiedetes Hobelmesser so wie ein Spanbrecher. Ergonomische Griffe, wie bei den Westlichen Hobeln das Horn oder Handschoner, fehlen bei den Japanischen Modellen Komplet. Um den Hobel über das Werkstück zu führen kann dieser nur an dem Rechteckigen Hobelkörper gegriffen werden. Der Größte unterschied zu den anderen hier gezeigten Hobeln liegt jedoch nicht im Aufbau sondern in deren Anwendung. Während mit den Westlichen Hobel in der Regel auf stoß, also vom Körper weg gearbeitet wird werden die Japanischen Hobel auf zug eingesetzt.
Auch wenn es auf den ersten Blick betrachtet, so aus sieht, dass das Hobelmesser durch den eingetriebenen Spanbrecher gehalten wird ist dem nicht so. Der Spanbrecher der zwischen dem Hobelmesser und dem Wiederlager sitzt hält lediglich sich selbst in Position. Das geschmiedete Hobelmesser verjüngt sich nach unten hin. Gehalten wird es in konischen Nuten die seitlich in dem Hobelkörper angebracht sind. Der Hobel kann theoretisch auch ohne Spanbrecher verwendet werden.
Die Hobelsohlen japanischer Hobel werden in der Regel Konkav ausgearbeitet. Dies soll die Reibung die Zwischen Hobel und Werkstück auftritt reduzieren. Jedoch gilt es zu beachten das die Reibungsfläche keine Auswirkung auf die aus der Reibung resultierende Kraft hat.
Hobel aus Gusseisen
Wie auch bei den Hobeln aus Holz gibt es bei den Modellen aus Gusseisen welche unterschiedlicher Größen und mit verschiedenen Bettungswinkeln. Hierauf möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Vielmehr möchte ich zwei verschiedene Bauarten Gusseiserner Hobel zeigen und gegenüberstellen. Der Unterschied dieser zwei Bauarten liegt darin wie das Hobelmesser in dem Hobel liegt. In einem zeigt die Fase des Messers, Wie auch bei den Hölzernen Hobeln, nach unten. Bei dem zweitem Modell ist die Fase nach oben gewannt und das Messer liegt vergleichsweise flach. Daher kommt auch der Name Flachwinkelhobel.
Eingestellt werden die Hobel aus Gusseisen mit feinfügigen Gewinden und kleinen Hebeln. Hier und da ist aber auch hier ein beherzter Hammerschlag hilfreich. Da die blanken Metalloberflächen zum Rosten neigen macht es sinn diese Oberflächen mit einem Ölfilm zu schützen.
Fase nach unten
Die Hobel in denen das Messer mit der Fase nach unten liegt unterscheiden sich bis auf das Material nicht groß zu den Modellen aus Holz. Die Bettungswinkel liegen wie auch bei Holzhobeln üblicherweise zwischen 45° und 50°. Der Bettungswinkel entspricht bei dieser Bauweise gleichzeitig dem Schnittwinkle.
Der Keil auf dem das Hobelmesser aufliegt ist verschiebbar. Hierdurch kann die Größe des Hobelmauls variiert werden. Der hier gezeigte Hobel ist ein Nummer 4.
Fase nach oben (Flachwinkelhobel)
Universellere im Einsatz ist ein Sogenannter Flachwinkelhobel. In diesem Liegt das Hobelmesser mit der Fase nach oben gedreht in einem relativ flachen Bettungswinkel. Weit verbreitet sind hier 12°. Während bei den zuvor gezeigten Hobeln ein veränderter Fasen Winkel lediglich zu einer Veränderung beim Freiwinkel führt hat dies beim Flachwinkelhobel direkten Einfluss auf den Schnittwinkel. Ein Klassiker unter den Flachwinkelhobeln ist der hier gezeigte Nummer 62. Mit einer Länge von Rund 350 Millimetern liegt er größentechnisch im Mittelfeld.
Der Längsschnitt zeigt den Aufbau des Flachwinkelhobels. Hierbei lässt sich auch gut erkennen wie sich der Schnittwinkle aus Bettungs- und Keilwinkel zusammensetzt. Konstruktionsbedingt sind bei einem Flachwinkelhobel keine Spanbrecher möglich.
Zur Verdeutlichung des Zusammenspiels der verschiedenen Winkel eine Gegenüberstellung eines Hobeleisens mit der Fase nach oben und eines nach unten.
Ein flacherer Fasen/Keilwinkel führt zu geringerem Wiederstand beim Hobel. Gleichzeitig neigt das Holz durch die spalten Wirkung zum ausreißen. Bei einem steileren Keilwinkel wird eher Schabend gearbeitet. Deshalb ist auch mehr Kraft beim hobeln aufzuwenden. Dies Führt je nach Holz zu deutlich besserem Ergebnis.
Es ist sinnvoll für die Gängigen Fasenwinkel separate Hobelmesser zu haben. So können die Messer bei bedarf einfach gewechselt, und müssen nicht aufwendig umgeschliffen werden. Für die Bearbeitung von Hirnholz eignet sich ein Keilwinkel von 25°. Das Harte Hirnholz lässt sich so mit mäßigem Kraftaufwand bearbeiten. In der Regel verwende ich ein Hobelmesser mit einer Fase von 35° welches sehr universell einsetzbar ist. Zusammengenommen mit dem 12° Bettungswinkel kommt man so auf einen Schnittwinkel von 47°. In Bereichen in denen das Holz stark verwachsen ist, wie beispielsweise rund um Äste, macht eine deutlich steilere Fase sinn. Hierfür habe ich ein Messer mit 50°. Der höhere Krafteinsatz belohnt in den entscheidenden Fällen mit einem schönen und ausrissfreien Hobelbild.
Hallo Massimo,
eine für mich sehr anschauliche und informative Seite.
Aufgefallen sind mir allerdings viele Rechtschreib- und Kommasetzungsfehler, die den Eindruck doch etwas trüben.
Auch wenn ich mich selbst in diesen Dingen relativ sicher fühle, passieren auch mir solche Fehler.
Aufspüren kann man sie wunderbar, wenn man den eigenen Text kopiert und in ein gängiges Schreibprogramm mit Rechtschreib-Prüfung einfügt und testet.
Da findet man immer wieder etwas.
Aber sonst prima gemacht, dafür vielen Dank!
Gruß
Roland