Der Hobel dient zur spanenden Holz Bearbeitung. Die Schneide des Hobeleisens ist als geometrisch bestimmt anzusehen. Seit der Erfindung der Hobelmaschine, mit rotierender Messerwelle, hat der Handhobel stark an Bedeutung verloren. Zum Einsatz kommt er heute immer noch.
Inhaltsverzeichnis:
- Aufbau eines Holzhobels
- Die verschiedenen Winkel
- Hobeleisen mit und ohne Spanbrecher
- Hobel einstellen
- Schrupphobel
- Schlichthobel
- Doppelhobel
- Putzhobel
- Raubank
- Übersicht
- Simshobel
Aufbau eines Holzhobels
Der grundlegende Aufbau ist, trotz der vielen verschiedenen Hobel, recht gleichbleibend. Hobelkörper werden sowohl aus Holz als auch aus Gusseisen gefertigt. Gusseiserne Modelle sind in England und Amerika weit verbreitet. Die von mir in diesem Beitrag vorgestellten Hobel sind ausschließlich solche mit Hobelkörper aus Holz.
In dem Hobelkörper wird dass Hobeleisen in eine deferierten Winkel, dem Bettungswinkel, fixiert. Der Holz Keil wird zwischen Wiederlager und Hobeleisen getrieben und fixiert es.
Unter dem Hobeleisen ist der Handschoner angebracht. An diesem liegt beim Hobeln die rechte Hand an. Wirklich zu schätzen weiß man dieses Teil erst nach der Arbeit mit einem älteren Modell ohne Handschoner. Die linke Hand Hält das Hobelhorn welches am fordern Ende angebracht ist.
Hinten angebracht ist der sogenannte Schlagknopf. Um das Eisen zu lösen wird auf diesen mit dem Hammer geschlagen. Der Knopf schont das Holz hierbei.
Die Hobelsohle gleitet über das zu bearbeitende Werkstück. Hierbei unterliegt sie erhöhter Beanspruchung. Deshalb wird oft für die Hobelsohle strapazierfähigeres Holz verwendet als für den Hobelkörper. Während der Hobelkörper meist aus Rotbuche ist wird die Hobelsohle gerne aus Weißbuche gefertigt. Ist noch härteres Holz für die Hobelsohle gewünscht kommt Pockenholz zum Einsatz.
Die verschiedenen Winkel
Durch den Hobelkörper wird der Bettungswinkel, der Winkel zwischen Hobeleisen und Hobelsohle, vorgegeben. Bei Hobeln mit Hobelkörper aus Holz entspricht der Bettungswinkel zugleich dem Schnittwinkel. Um den Spanwinkel zu erhalten wird von 90° der Schnittwinkel abgezogen. Das Hobeleisen wird beim Schärfen auf den Keilwinkel geschliffen. Gebräuchlich ist ein Winkel von etwa 25°. Zur Verdeutlichung eine Zeichnung:
Hobeleisen
Unterteilen lassen sich Hobeleisen in zwei Gruppen. Die einen mit und die anderen ohne Spanbrecher. Der Spanbrecher, auch Klappe genannt, ist auf der Spiegelseite des Hobeleisens angebracht. Die Spiegelseite ist die der Fase abgewandte Seite. Zum schärfen lässt sich die Klappe demontieren. Nach dem schärfen wird der Spanbrecher zirka einen Millimeter hinter der Schneide befestigt. Wie der Name vermuten lässt sorgt er dafür dass der Span frühzeitig bricht. So trägt er zu einem sauberen und vor allem ausrissfreiem Hobelbild bei.
Hobel einstellen
Wichtigstes Werkzeug beim einstellen eines Hobels ist der Hammer. Das Hobeleisen wird zurückstehend mit dem Keil leicht fixiert. Durch gezielte Schläge auf die Rückseite des Hobeleisens wird es bis zum gewünschtem Überstand geklopft. Die abgeschrägten seitlichen Flächen dienen dazu die Schneide Parallel zur Hobelsohle auszurichten. Ist das Eisen fertig ausgerichtet wird es mit dem Keil endgültig fixiert. Der Keil darf aber nicht zu fest eingeschlagen werden. Ist der Überstand des Hobeleisens zu groß oder der Keil soll gelockert werden, Schläge auf den Schlagknopf helfen. Um den Hobel zu lagern sollte der Keil entnommen werden.
Schrupphobel
Beim schruppen liegt das Augenmerk auf hohem Abtrag und nicht auf einer hohen Oberflächengüte. Hobelspäne fallen dementsprechend dicker aus. Das Hobeleisen ist mit 33 Millimetern recht schmal. Markant ist die stark verrundete Schneide. Als Faustregel für den Radius der Schneide gilt: Radius = Hobeleisenbreite. Der Schnittwinkel Beträgt 45°. Oft wird nicht parallel mit dem Faserverlauf gehobelt sondern im 45° Winkel zu ihm. Durch Abwechslung der Richtung entsteht ein rautenförmiges Muster.
Schlichthobel
Mit dem Schlichthobel werden die vom Schrupphobel entstandenen Riefen entfernt. Das Eisen ist mit 48 Millimetern deutlich breiter als beim Schrupphobel. Bei dem Eisen handelt es sich um ein einfaches ohne Klappe. Der Schnittwinkel entspricht mit 45° dem des Schrupphobels.
Doppelhobel
Der Doppelhobel unterscheidet sich vom Schlichthobel nur in einem Punkt. Er hat ein Hobeleisen mit Spanbrecher. Dieser ist auch namensgebend und bezieht sich auf den Aufbau des Hobeleisens aus zwei Teilen.
Putzhobel
Wahrend die zuvor gezeigten Hobel alle 240 Millimeter lang sind ist der Putzhobel mit nur 220 Millimeter kürzer. Das Hobeleisen wir leicht verrundet geschliffen. So wird sichergestellt das der Hobel seitlich keine Spuren, in form von Absätzen, hinterlässt. Selbstverständlich hat Das Eisen des Putzhobels einen Spanbrecher. Zusätzlich reduziert der Schnittwinkel von 49° mögliche Ausrisse. Gleichzeitig führt der steilere Schnittwinkel zu einem höheren Kraftaufwand beim Hobeln. Dies ist vertretbar da mit dem Putzhobel ohnehin nur sehr dünne Späne abgenommen werden.
Raubank
Die Raubank ist der längste der vorgestellten Hobel. In der Regel ist er 600 Millimeter lang. Er ist bestens geeignet Unebenheiten auszugleichen und so eine plane Fläche zu erzeugen. Hauptsächlich eingesetzt wird er bei der Bearbeitung großflächiger Bretter. Beim Fügen zweier Bretter können die Kanten mit einer Raubank gehobelt werden. Wie auch beim Doppelhobel befindet sich in der Raubank ein Eisen mit Klappe. Dessen breite beträgt 60 Millimeter. Auch der Schnittwinkel ist mit 45° gleich.
Übersicht
Bezeichnung | Hobeleisen Breite | Bettungs-winkel | Hobel Länge | Hobeleisen mit Klappe | Oberflächengüte |
---|---|---|---|---|---|
Schrupphobel | 33 mm | 45° | 240 mm | Nein | Grob |
Schlichthobel | 48 mm | 45° | 240 mm | Nein | Mittelfein |
Doppelhobel | 48 mm | 45° | 240 mm | Ja | Fein |
Putzhobel | 48 mm | 49° | 220 mm | Ja | Sehr Fein |
Raubank | 60 mm | 45° | 600 mm | Ja | Fein |
Simshobel
Beim Simshobel steht das Hobelmesser seitlich leicht über. Dadurch lassen sich Falze herstellen und bearbeiten. Auch Simshobel gibt es in verschiedenen Ausführungen. Mit und ohne Klappe. Sogenannte Absatz-Simshobel mit welchen bis ins letzte Eck gehobelt werden kann. Unten abgebildet ist ein Simshobel mit Doppeleisen. Das Hobelmaul ist verstellbar. Nur so kann das Eisen zum schärfen entnommen werden.
Es gibt sehr viele verschiedene Spezialhobel. In diesem Beitrag habe ich nur die Wichtigsten Hobel vorgestellt.