Das Erscheinungsbild der Fingerzinken wird geprägt durch Parallele Kanten und 90° Winkeln. Dies steht im Gegensatz zu der Form der Schwalbenschwanzverbindungen. Zweitere hat den Vorteil, dass das Teil mit den Schwalben, in Längsrichtung Formschlüssig gesichert ist.
Fingerzinken weisen keine Hinterschneidung auf und lassen sich so sehr gut Maschinell Fertigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass beide zu fügenden Teile, mit der gleichen Einstellung und Schablonen gefräst werden können. Industriell wird diese Verbindung nicht nur bei Schubläden gerne eingesetzt. In meinen Augen ist der größte Nachteil der Fingerzinken wie schwierig sie sich verleimen lassen. Am Ende des Beitrags zeige ich wie sie sich dennoch gut verleimen lassen.
Ich nutze zum fräsen der Fingerzinken die Schablone von Festool. Die angebotene Lösung zum einspannen der Werkstücke war mir zu teuer. Mit meiner selbstgebauten Vorrichtung zum einspannen komme ich sehr gut klar. Eingesetzt habe ich das ganze schon bei vielen Projekten. Einige davon habe ich auch hier vorgestellt (Schubkasten Unterflurführung & Nachttisch wandhängend).
Benötigt Produkte von Festool
Gekauft habe ich die Schablone „VS 600 FZ 10“ mit der Festool Artikelnummer 488880. Im Lieferumfange war neben der eigentlichen Schablone ein passender Kopierring so wie ein Zentrierdorn. Der mitgelieferte Kopierring ist für die Montage an einer Festool OF 1010 ausgelegt. Separat erhältlich ist der Kopierring unter der Artikelnummer 484176. Für die Schnellaufnahme der Festool OF 1400 gibt es auch einen passenden Kopierring mit der Artikelnummer 492180.
Der Kopierring mit einem außen Durchmesser von 13,8 mm greift in den Kamm der Schablone. Damit der Kopierring unter der Schablone nicht hervorsteht ist er entsprechend kurz.
Zum Fräsen der Zinken verwende ich den Spiralnutfräser in Vollhartmetall Ausführung. Zu finden unter der Artikelnummer 490980. Selbstverständlich lässt sich jeder beliebige Fräser mit 10 mm Durchmesser verwenden.
Um die Absaugung zu verbessern habe ich unterhalb der Fräse eine separate Absaughaube montiert. Die Absaughaube gibt es von Festool sowohl für die OF 1010 (484453) als auch für die OF 1400 (492585).
Meine Vorrichtung zum Spannen der Werkstücke
Das nächste Bild zeigt den gesamten Fräskamm. Montiert habe ich ihn in meiner selbstgebauten Vorrichtung.
Rechts im Bild ist der Anschlag an dem die Werkstücke seitlich ausgerichtet werden zu sehen.
Anfangs hatte ich zur Fixierung der Werkstücke nur Löcher in der Platte durch die ich Zwingen gesteckt hatte. Um es einfacher zu haben habe ich später eine T-Nut Alu Schiene Montiert.
In dieser Aluminium Schiene lassen sich gewöhnliche Führungsschienen Zwingen einsetzten. Schraubzwingen oder noch besser Hebelzwingen. Zweitere sind gegen Vibrationen unempfindlich.
Das MDF Opferholz ist nur verschraubt und so auswechselbar. Besonders habe ich darauf geachtet alle Schrauben so zwischen den Zinken zu platzieren, dass sie in keinem fall mit dem Fräser in Berührung kommen können.
Gebaut ist die Halterung aus einer dünnen Platte auf der die Schablone festgeschraubt ist. Die beiden seitlichen Hölzer verbinden diese mit der Rückwand an der das Werkstück befestigt wird. Eine Schraube fehlt da an deren Position die Alu Schiene eingelassen wurde. Der Aufbau ist so simpel, dass es problemlos möglich sein sollte ihn auch ohne Pläne nachzubauen.
Verbindung Fräsen
So sieht es aus, wenn ein Werkstück eingespannt ist:
Die Oberfräse wird mit dem Kopierring in den Zwischenräumen des Kamms geführt.
Nachdem beide Seiten gefräst sind lässt sich die Verbindung ohne Nacharbeiten zusammenfügen. Gut zu erkenne ist, dass auch mit dem Einsatz der untenliegenden Absaughaube nicht alle Späne erfasst werden.
Wie bereits angesprochen ist es nicht ganz einfach Fingerzinken zu verleimen. Nur mit vielen Zwingen lassen sich alle Teile dicht zusammenfügen. In der Regel werden die Zinken so ausgelegt, dass sie leicht überstehen. Es ist einfacher einen möglichen überstand der Zinken abzutragen als großflächig Material von der Fläche Abzutragen. Die Zwingen müssen um die Verbindung dicht zu bekommen neben den zinken angesetzt werden. Besonders bei großen Korpussen besteht de Gefahr, dass der Druck die Seiten rund durchbiegt. Hierbei wird die Verbindung Außen auseinander gedrückt. Um diesem Effekt entgegenzuwirken kann einfach eine Holzleiste mittig mit einer Zwinge festgespannt werden. Die Holzleiste verhindert die Durchbiegung und trägt damit dazu bei, dass die Verbindung dicht zusammen geht. Zur Veranschaulichung ein Bild. Die angesprochenen Leisten sind in diesem Fall aus grauem Material.
Hinweis: Alle in dem Beitrag gezeigten Artikel habe ich regulär im Handel erworben.