Zum einspannen langer Werkstücke ist oft eine zusätzliche Abstützung notwendig. Diesen Zweck erfüllt der sogenannte Bankknecht. Der einzelne Stützfuß steht auf einem Kreuz. Zum abstützen der Eingespannten Hölzer dient ein höhenverstellbarer Auflageblock.
Der Bankknecht findet bereits Erwähnung in einem Verzeichnis von Tischlerwerkzeugen welches vermutlich Kurfürst August von Sachsen (1553 – 1583) genutzt hat. Schon Damals brauchte man einen Bankknecht um lange Werkstücke sicher einspannen und fügen zu können.1 Wie auch das fügen von Hand, sind Bankknechte aus heutigen Schreinereien nahezu vollständig verschwunden.
Inhaltsverzeichnis:
So soll der spätere Bankknecht aussehen:
Kreuzüberblattung für den Fuß
Begonnen habe ich damit das sägeraue Holz zu Hobeln. Nachdem alle Teile ausgehobelt und auf die benötigte Länge zugeschnitten waren widmete ich mich dem Kreuz welches als Fuß fungiert.
Die gängigste Verbindung zweier Bauteile über Kreuz ist die sogenannte Überblattung. Beide Bauteile werden bis zur hälfte der Materialstärke ausgeklinkt so dass sie anschließend formschlüssig zusammengesteckt werden können. Zusammen mit einer Großen leim Fläche wird eine ausreichende Stabilität für den Fuß erreicht.
Als erstes habe ich die Verbindung angezeichnet. Da alle kanten im rechten Winkel zueinander liegen ist dies schnell und einfach erledigt. Auch die Mitte könnte ich mit dem Streichmaß schnell ermitteln und anreisen. Hierzu habe ich das Streichmaß immer wechselnd von beiden Seiten angelegt und nachgestellt bis der Riss sich in der Mitte getroffen hat. Anschließend konnte ich das zu entfernende Material mit einer Feinsäge einschneiden. Das meiste Material habe ich mit dem Stemmeisen herausgestemmt. Abschließend habe ich noch den Grund der Ausklinkung mit einem Grundhobel gesäubert.
Eine Detaillierte Beschreibung wie eine Überblattung handwerklich ausgeführt wird ist unter dem folgendem Link zu finden: https://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/rahmen-kreuzueberblattung.php
Durchgestemmter Zapfen mit Keilen
Die Stehle, an welcher später der Höhenverstellbare Auflageblock eingehängt wird, steht mittig und senkrecht auf dem Kreuz.
Üblicherweise wird als Verbindung zwischen Stehle und dem Fußkreuz ein Durchgestemmter Zapfen gewählt. Auch Rund ausgeführte Zapfen habe ich an dieser Stelle schon gesehen. Ich habe mich hingegen für einen klassischen Rechteckigen Zapfen entschieden.
Den Zapfen konnte ich komplett mit der Säge ausarbeiten. Dennoch hat mir bei der Finalen Anpassung des Zapfens der Grundhobel gute dienste geleistet. Das ausgestemmt Loch in welches der Zapfen gesteckt wird ist bereits auf vorherigen Bildern zu sehen. Zusätzlich gesichert habe ich den Zapfen mit kleinen Keilen, welche ich in zuvor getätigte einschnitte, getrieben habe. Zur Verdeutlichung eine Skizze:
Verleimt habe ich alles mit Knochenleim. Auf dem nächsten Bild ist der fertig verkeilte Zapfen von der Unterseite zu sehen.
Verstellbarer Auflageblock
Weiter ging es mit den Ausfräsungen in welchen der verstellbare Auflageblock eingehängt wird. Hierfür habe ich mir auf die schnelle eine Schablone für die Oberfräße gebaut. Diese musste ich nur immer in gleichbleibenden Abständen verschieben, Festzwingen und konnte fräßen.
Da mein Fräser nicht lang genug war um komplett durch zu fräsen blieb mir nichts anderes übrig als den Rest von Hand zu entfernen. Zunächst grob ausgesägt habe ich mit der Raspel die endgültige form erzeugt. Im nachhinein betrachtet hätte es Sinn gemacht gleich alles von Hand zu erledigen. Erst eine Bohrung setzen und anschließend zweimal schräg einsägen. So einfach wäre es gewesen.
Der Auflageblock wird mit jeweils zwei runden und flachen Eisenstäben eingehängt. Zusammengeschraubt habe ich alles mit selbstsichernden Muttern. So ist sichergestellt, dass sich auch bei möglichen aufkommenden Vibrationen nichts löst.
Abschließend habe ich unten an den Enden des Fußkreuzes wenige Millimeter dünne Holzplättchen aufgeleimt. Würde das Kreuz vollflächig aufliegen könnte es bei unebenem Boden kippeln.
Zu guter Letzt noch ein Bild von dem fertigen Bankknecht.
Quellen:
1 Erich Klatt: Die Konstruktion alter Möbel. Julius Hoffmann Verlag, Stuttgart, 1961, S. 10.