Klassische Schubladen mit offener Zinkung

In diesem Beitrag Zeige ich den Bau von Klassisch geführten Schubläden mit offener Zinkung. Die unten stehende Skizze zeigt vereinfacht wie die Schubladen aufgebaut sind. Der Einfachheit halber habe ich vorne weniger Zinken eingezeichnet und sie hinten ganz weggelassen. Gut zu erkennend ist, dass das Schubkasten Hinterstück niedriger ist als wie die Seiten. Nur So kann beim Schließen des Schubladens die sich dahinter befindende Luft entweichen. 

Skizze Schubladen offene Zinkung

Um den Schubladen einzupassen werden drei Leisten in dem Korpus angebracht. Diese werden idealerweise aus Hartholz gefertigt. Unter dem Schubladen liegt die sogenannte Laufleiste. Die Streifleisten geben dem Schubladen eine seitliche Führung. Im herausgezogenem Zustand hindern die Kippleisten den Schubkasten am herauskippen. Zur Verdeutlichung auch hierzu eine kleine Skizze.

Skizze Laufleiste, Streifleiste und Kippleiste

In das untere Fach sollen zwei gleich Breite Schubladen. Da es sich um ein Werkstattmöbel handelt und die Schubläden auch nicht oft geöffnet werde verzichte ich auf den Einsatz von Lauf- Streif- und Kippleisten.

Unteres Fach für zwei Schubladen

Vom Bau des Hängeschranks für meine Hobel ist noch ein Stück Fichtenholz übrig geblieben. Aus diesem sollen die Schubladen entstehen. 

Fichtenholz

Nach dem halbieren hatte ich für jeden Schubladen ein in etwa gleichgroßes Stück Holz. 

Holz in der Breite Halbiert

Mit rund 33mm ist das Material dick genug um es in der Mitte aufzutrennen. 

Die Dicke des Brettes beträgt rund 33mm

Angerissen habe ich die Mitte mit dem Streichmaß. 

Anreißen mit dem Streichmaß

Zum Sägen habe ich für das Erste Brett eine Gestellsäge verwendet. Bei dem Zweiten kam eine Japansäge zum Einsatz. 

De Bretter nach dem Auftrennen

Um die spuren der Säge zu entfernen wurden die Bretter anschließend ausgehobelt. 

Das Holz fertig ausgehobelt

Als Eckverbindung kamen offene Zinken zum Einsatz. Zunächst wurden in das Vorder- und Hinterstück die Zinken gestemmt. Die Zinken übertragen auf die Seiten ergeben die Schwalben welche als nächstes auszustemmen waren. Es ist wichtig, dass die Zinken im Vorder- und Hinterstück sind. Nur so ist sichergestellt, dass beim herausziehen des Schubladens die Kraft über die stärkere Verbindung, den Formschluss, übertragen wird.

Eine detaillierte Anleitung für die Herstellung von Offenen Zinken ist auf: www.schreiner-seiten.de zu finden.

Zinken ausstemmen

Für den Boden habe ich 6mm Starkes Sperrholz verwendet. Hierfür kam ausnahmsweise der Exzenterschleifer zum Einsatz. Alle weiteren Teile des Schubladens wurden ausschließlich mit dem Hobel bearbeitet. Die Finalen Arbeiten habe ich mit einer Ziehklinke erledigt. 

Sperrholz mit Exzenterschleifer

Seitlich wird der Boden in einer durchgehenden Nut gehalten. Die Nut im Vorderstück stoppt vor dessen Enden, da sie sonst sichtbar wäre. Das Hinterstück springt soweit zurück, dass der Boden unter diesem durchgeschoben werden kann. 

Die Einzelteile des Schubladens

Vor dem Verleimen mit Knochenleim wurden die Einzelteile erwärmt. 

Vorwärmen der Teile auf dem Heizkörper

Offene Zinken haben gegenüber Fingerzinken den Vorteil, dass zum verleimen wenige Zwingen ausreichend sind. 

Verleimen

Beim ausarbeiten der Schwalben ist mir ein kleines Eck abgebrochen. Hier habe ich ein Passendes Stück Holz mit eingeleimt. Dessen überstände nach dem Trocknen entfernt werden. Die Beschädigung ist somit bestmöglich behoben. 

Ausbruch repariert mit eingeleimtem stück Holz

Nach dem die Zwingen entfernt sind wird der Boden noch mit dem Hinterstück Verschraubt. 

Boden verschrauben

Hervorstehende Griffe waren nicht möglich da vor die Schubladen noch Türen kommen. Trapezförmige Ausschnitte ermöglichen dennoch den Schubladen greifen und herausziehen zu können. 

die Fertigen Schubladen