Ein kleines Kästchen zur Aufbewahrung von Eiern hat mir schon immer gefallen. Ich selbst hatte dafür jedoch nicht ausreichend Verwendung. Mir kam die Idee, dass ein solches Kästchen das ideale Geschenk für meine Nachbarn wäre da diese selbst Hühner halten. Zugegebener weise war diese Idee auch mit der Hoffnung verbunden in Zukunft weiter mit Eiern versorgt zu werden.
Gebaut habe ich den Kasten aus Massiveholz. Dies musste ich bei der Konstruktion berücksichtigen. Den Korpus habe ich mit Offenen Zinken gebaut. Die Zwischenböden sind seitlich eingenutet und die Rückwand ist eine Rahmen Füllung Konstruktion. Für die luftdurchlässige Türe habe ich relativ dünne Rundstäbe selbst gefertigt die in einem Rahmen eingesetzt sind.
Inhaltsverzeichnis:
- Materialauswahl
- Bau des Korpus
- Rahmen und Füllung Rückwand
- Rundstäbe Fräsen
- Tür – Rahmen auf Gehrung
- Einlassen der Scharniere
- Zeichnung
- Ergebnis
Materialauswahl
Die Materialauswahl geht weit über das festlegen auf eine bestimmte Holzart hinaus. Zunächst wollte ich den Eierkasten aus vorhandenem Fichtenholz bauen. Nachdem ich jedoch feinjähriges Lärchenholz bekommen habe entschied ich mich für dieses.
Weiter ging es damit auszusuchen aus welchem Bereich des vorhandenen Holzes die Einzelteile herausgeschnitten werden sollen. Gerade bei hölzern wie Lärche, welche den ein oder anderen Ast haben, ist dieser Schritt von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Ich habe darauf geachtet, dass die sichtbaren Kanten frei von Ästen sind. Mindestens genauso wichtig ist es dafür zu sorgen, dass sich an den Enden der Korpus Teile auch keine Äste befinden. Diese würden bei der Herstellung der Schwalbenschwanz-verbindung stören.
Es macht absolut sinn am Anfang eines jeden Projekts Zeit in diesen Prozess zu investieren. Begonnen werden sollte mit dem zuschnitt der Längsten Bauteile. Sollte nach dem groben Zuschnitt ein zuvor nicht sichtbarer Defekt entdeckt werden, kann das stück Holz unter umständen noch für kürzere Teile verwendet werden.
Bau des Korpus
Bei der Eckverbindung fiel meine Entscheidung auf die offene Zinkung. Um die Nut für die Rückwand komplett durchfräsen zu können habe ich die hinterste Zinke breiter und auf Gehrung ausgeführt.
Begonnen habe ich damit die Zinken anzuzeichnen. Bereits bei diesem Schritt ist es wichtig darauf zu achten, dass die linke Seite des Holzes nach Innen zeigen. Selbst wenn sich das Holz verzieht bleibt die Verbindung an den Enden dicht. Ein Spalt an der Vorderseite würde schließlich nicht gut ausschauen.
Nachdem die Zinken fertig ausgearbeitet waren ging es mit dem übertragen der Schwalbenschwänze weiter. Hierzu habe ich die Seiten an die Zinken angelegt. Anschließend konnte ich auch die Schwalben herausarbeiten.
Weiter ging es mit den Nuten. Die durchgehende Nut, in der die Rückwand gehalten wird, habe ich auf der Kreissäge gemacht. Da ich die Nuten in denen die Fachböden gehalten werden nicht komplett nach hinten durchgehen lassen wollte habe ich diese von Hand zunächst gesägt und anschließend ausgestemmt.
Leider hatte ich kein schmal genug es Eisen für dem Grundhobel. Sonst hätte ich den Nutgrund mit diesem sauber ausarbeiten können.
So sehen die fertigen Teile für den Korpus aus. Gut zu erkenne ist auch die auf Gehrung abgesetzte Zinke.
Die mit rund 8 mm relativ dünnen Fachböden neigen dazu sich zu wölben. Eingeschoben in der Nut werden sie jedoch grade gehalten. Bei solchen T-Verbindungen bin ich von Gratverbindungen überzeugt. Jedoch waren hierfür die Böden definitiv zu dünn.
Auch wenn die offene Zinkung nicht perfekt geworden ist bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Rahmen und Füllung Rückwand
Nachdem der Korpus so weit fertig war ging es mit der Rückwand weiter. Auch wenn es bei dieser Größe nicht unbedingt notwendig gewesen wäre habe ich mich für eine Rahmen Füllung Konstruktion entschieden.
Die Rahmenfriese habe ich mit Schlitz und Zapfen verbunden. Die Füllung ist mit 5 mm genau so dick wie die Nut in der sie gehalten wird. So lässt sich der Rahmen relativ schnell bauen.
Detailliert beschrieben worauf es bei der Rahmen und Füllung Konstruktion ankommt habe ich bereits in einem vorherigen Beitrag.
Anschließend habe ich an die fertig verleimte Rückwand ringsum einen Falz gefräst. Das stehengebliebene Material ist auf die Nut im Korpus abgestimmt.
Rundstäbe Fräsen
Für die Tür benötigte ich Rundstäbe. Als nächstes habe ich mich deren Herstellung gewidmet. Mein Ziel waren Rundstäbe mit einem Durchmesser von 4 mm aus Lärchenholz. Begonnen habe ich damit Quadratische Leisten mit einem Querschnitt von 4 mm herzurichten.
Anschließend habe ich nacheinander alle vier Ecken mit einem 2 mm Radius abgerundet. Zum Fixieren der leisten habe ich ein 4 mm dickes Sperrholz 4 mm Zurückspringend festgespannt. Die Leisten konnte ich in den so entstandenen Falz einlegen. Oben hatte die Fräße genug Auflage Fläche und das Kugellager konnte die fordere Kante abtasten. Hinten habe ich noch einen Anschlag festgeklebt damit die Stäbe beim fräsen nicht wegrutschen. Auf diese Art lassen sich dünne Rundstäbe einfach und sicher fertigen.
Um die Stäbe präzise einlegen zu können und ein verdrehen zu verhindern habe ich am Anfang immer ein kurzes stück den Quadratischen Querschnitt stehen gelassen. Nachher wird dieses einfach weggeschnitten.
Im Ergebnis hatte ich die gewünschten Rundstäbe.
Tür – Rahmen auf Gehrung
Weiter ging es mit dem Rahmen für die Tür. In diesen Rahmen werden die zuvor hergestellten Rundstäbe eingesetzt. Die Rahmenfriese sollen an den Ecken auf Gehrung gesägt werden.
Bei einem so kleinen Querschnitt wollte ich keine Schlitz und Zapfen Verbindung auf Gehrung machen.
Stattdessen habe ich mich für Dominos entschieden.
Als nächstes habe ich die Rundstäbe von Hand auf die benötigte länge zugeschnitten. Anschließend konnte ich sie in die Bohrungen einfädeln und den Rahmen verleimen. Das einfädeln der Einzelnen leisten sieht einfacher aus als es ist.
Einlassen der Scharniere
Die Tür habe ich mit zwei kleinen Scharnieren angeschlagen. Leider war jedes Scharnier einzeln mit einem Aufkleber etikettiert. Die Rückstände des Klebers Liesen sich nur mithilfe von Chemie entfernen.
Zunächst habe ich die Positionen der Scharniere durch ausprobieren ermittelt.
Anschließend konnte ich sowohl im Rahmen als auch am Korpus die Benötigten Aussparungen für die Scharniere herausarbeiten. Die Kanten Rechtwinklig zur Längsseite habe ich mit dem Stemmeisen abgetrennt. Den zur Außenseite parallelen Schnitt habe ich mit einem Japanischem Streichmaß gemacht. Das eigentliche herausarbeiten des Materials habe ich abschließend mit einem Grundhobel erledigt.
Zu guter Letzt habe ich noch einen Magneten eingebohrt der die Tür geschlossen hält. Den Magneten habe ich Rand nah in der Nut des Zwischenbodens eingebohrt. Nachdem einschieben des Bodens ist von dem Magneten nichts mehr zu sehen. Dessen Kraft aber noch spürbar.
Als Gegenstück in der Tür habe ich einfach eine Schraube eingedreht. Um deren Position zu ermitteln habe ich einfach eine Schraube möglichst mittig auf dem Magneten Positioniert. Anschließend die Tür geschlossen zugedrückt und schon hatte ich einen Abdruck. An dieser Stelle musste ich nur noch vorbohren, Senken und konnte die schraube einschrauben.
Zeichnung
Falls jemand den Eierkasten nachbauen will stelle ich auch meine Zeichnung zur Verfügung. Die Zeichnungen sind nichtvollständig bemaßt. Dennoch sollten die angegebenen Maße ausreichen um das Kästchen nachzubauen.
Die erste Zeichnung zeigt den Korpus ohne Tür in der Vorderansicht. Zusätzlich ist ein senkrechter Schnitt abgebildet.
Separat habe ich die Türe gezeichnet. Hier ist die Vorderansicht ausreichend, da in der Zeichnung die Querschnitte mit angegeben sind.
Zum besseren ausdrucken stelle ich die Zeichnungen auch als .pdf Datei zum downloade bereit.
Ergebnis
Abschließend noch vier Bilder von dem Ergebnis meiner Arbeit: