Nachhaltigkeit und Holz zwei Themen die nicht besser zusammen passen könnten. Der Begriff „Nachhaltig“ hat seinen Ursprung in der Forstwirtschaft. Dort beschreibt er das Prinzip maximal so viel Holz zu fällen wie nachwächst. So soll gesichert werden das auch kommende Generationen auf die Ressource Holz zurückgreifen können. Für jemanden der sich für das Thema Nachhaltigkeit interessiert sollte es selbstverständlich sein Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu beziehen.
Der Begriff „Nachhaltig“ ist in Mode und wird inflationär eingesetzt. Nachhaltiges Denken und Handeln kann sich leider dennoch nicht wirklich durchsetzen. Wohin die vielen kurzlebigen Gegenstände aus Kunststoff führen habe ich eindrucksvoll vergangenes Jahr gesehen.
Während die Verwendung des Begriffs „Nachhaltig“ eine Inflation erfährt kann sich wirklich nachhaltiges handeln leider nicht großflächig durchsetzen. Die großen Mengen an Einweg Artikel aus Kunststoff führen zu einer Umweltverschmutzung deren ganzes Ausmaß wir heute noch nicht kennen. Vergangenes Jahr war ich beim Tauchen in Indonesien. Leider lässt sich bei jedem Tauchgang Kunststoff Müll finden. Bei einem Ausflug zu dem Tauchplatz „Lembeh strait“ muss das Schiff bereits auf dem Weg dorthin anhalten und die Crew die Schiffsschrauben von Kunststoff befreien. Unter Wasser wurde es leider nicht wirklich besser. Gefühlt haben wir mehr Kunststoff als Fische gesehen. Dieses Erlebnis hat mir einmal mehr gezeigt wie wichtig nachhaltiges Handeln ist.
1. Staubsauger
Staubsauger mit Automatikfunktion sind definitiv praktisch. Es ist auch Ressourcen schonend das sich der Staubsauger nur bei der Verwendung des angeschlossenen Werkzeugs einschaltet. Im Automatikmodus verbraucht der Staubsauger Strom selbst wenn er nicht läuft. Modell abhängig liegt der Verbrauch bei einigen Watt. Auf den ersten Blick erscheint das nicht viel. Auf die Dauer, womöglich bei mehreren Staubsaugern, summiert sich der Verbrauch jedoch. Bei manchen Staubsaugern erwärmt sich das Bedienfeld bei der Schalterstellung „Auto“ spürbar. Deshalb habe ich mir angewöhnt beim Verlassen der Werkstatt alle Staubsauger auszuschalten.
2. Distanzklötze
Verglasungsklötze sind heute immer öfter aus Kunststoff. Gleichzeitig wird es immer schwieriger Verglasungsklötze aus Holz zu bekommen. Bei der Montage von Holzerzeugnissen ist es nur konsequent auch Holz zum Unterlegen zu verwenden. Zum unterlegen eignet sich zurecht geschnittenes Furnier hervorragend.
3. Holzleim
Moderner Holzkaltleim besteht aus PVAC. Der Vorteil im Vergleich zu früher verwendeten Glutinleim liegt in der einfacheren Verarbeitung. Leider ist das ziemlich der einzige Vorteil. Die Verwendung von Haut-/Knochenleim hilft im Sinne der Nachhaltigkeit nicht nur bei der Vermeidung von Kunststoff. Die Leimverbindungen sind reversibel. Mithilfe von Wasser und Wärme lässt sich die Verbindung lösen. Die Reparatur von Möbelstücken wird so erleichtert oder teilweise auch erst ermöglicht.
4. Gehörschutz
Hohe Drehzahlen, welche bei der Holzverarbeitung zum Einsatz kommen, führen zu einem nicht zu unterschätzendem Schallpegel. Gehörschutz sollte als Selbstverständlichkeit angenommen werden. Einweg Ohrenstöpsel, besonders bei kurzer Anwendung, verursachen große Mengen an Kunststoffmüll. Kapselgehörschutz ist bezüglich der Müllbilanz definitiv besser. Wird ein sehr hoher Schutz benötigt bietet es sich an Ohrstöpsel und Kapselgehörschutz gemeinsam einzusetzen.
5. Putzlappen
Putzlappen werden in jeder Werkstatt gebraucht. Papierlappen haben den Vorteil dass sie nach Gebrauch einfach entsorgt werden können. Es ist nahe liegend das der Verbrauch von Papierlappen nicht nachhaltig ist. Die großen Müllmengen lassen sich vermeiden. Wiederverwendbare Lappen aus Stoff sind viel strapazierfähiger und so für viele Anwendungen besser geeignet. Als Dienstleistung werden Miettextilien angeboten. Saubere Lappen werden gegen eine Gebühr zur Verfügung gestellt. Die benutzten Lappen werden wieder abgeholt und gewaschen. Zugegeben macht dies nur in größeren Werkstätten Sinn. Privat kann man aber ausgedienten Textilien so zu einer zweiten Verwendung verhelfen.
6. Verpackung
Bei der Verpackung von C-Teilen ist ein großes Einsparungspotential an Kunststoff vorhanden. Oft sind beiliegende Schrauben nahezu einzeln in kleinen Plastiktüten verpackt. Größere Mengen werden hingegen nahezu Kunststoffrei geliefert. Jedes Mal aufs Neue bin ich bei der Montage der verschiedensten Teile negativ überrascht wie viele kleine Kunststofftüten auszupacken sind. Die Tüten sind nach dem Aufreißen in der Regel nicht mehr brauchbar. Wer bereits beim Einkauf auf die Verpackung achtet kann auf diese weiße viel Kunststoff einsparen.
7. Aerosol
Öle und Reinigungsmittel, als Aerosol oder Schaum, sind oft in Einweg- sprüh Flaschen. Die Zeit der FCKW Treibmittel ist zum Gluck schon lange vorbei. Die Substitutiv Produkte haben jedoch auch Nachteile. Die meisten eingesetzten Treibgase, wie beispielsweise Propan, sind leicht entzündlich. Die wiederverwendbare Sprühflasche welche Druckluft als Treibmittel nutzt eliminiert gleichzeitig die Gefahr die mit den leicht entzündlichen Gasen einhergeht. Zum Befüllen ist es hilfreich wenn ein Kompressor zur Verfügung steht. Theoretisch wäre das Befüllen auch mit einer Handpumpe möglich. Da für einen vernünftigen Betrieb ein Druck von mindestens vier bar benötigt wird, ist dies jedoch mühsam. Wie bekannt ist die Erzeugung von Druckluft energieintensiv und das Pumpen von Hand wäre sicherlich nachhaltiger.
8. Retusche
Kratzer Risse und andere Beschädigungen ziehen oft alle Blicke auf sich. Ein Austausch der beschädigten Teile ist oft weder möglich noch wirtschaftlich. Eine oft kostengünstigere und definitiv nachhaltigere Alternative ist die Retusche von Schadstellen. Hierfür gibt es spezielle Techniken und Füllstoffe welche ich bereits in einem früherem Beitrag vorgestellt habe.